Wie und wann ernte ich meine Cannabispflanze richtig?


Wenn du deine Cannabispflanze erfolgreich durch Keimung, Wachstum und Blüte gebracht hast, steht der entscheidende Moment bevor: Die Ernte.
Doch wann ist der richtige Zeitpunkt – und worauf musst du achten, damit deine Mühe nicht umsonst war?

In diesem Beitrag erklären wir dir Schritt für Schritt, wie und wann du deine Pflanze am besten erntest, worauf es dabei ankommt und wie du das Beste aus deiner Ernte herausholst.


🕒 Wann ist der richtige Erntezeitpunkt?

Der perfekte Erntezeitpunkt hängt von mehreren Faktoren ab – allen voran der Reife der Blüten. Diese erkennst du nicht nur am Aussehen der Pflanze, sondern auch mit Hilfsmitteln wie einer Lupe.

✅ 3 wichtige Anzeichen für die Ernte:

Pistillen verfärben sich
Die weißen Härchen (Pistillen) an den Buds beginnen sich braun oder orange zu verfärben und ziehen sich zurück.
➝ Optimal: Wenn 70–90 % dieser Härchen dunkel sind.

Trichome (Harzdrüsen) mit Lupe prüfen
Nutze ein kleines Mikroskop (z. B. 30–60x), um die Trichome auf den Buds zu betrachten:

- Klar = zu früh

- Milchig = THC-Peak

- Bernsteinfarben = mehr CBN (beruhigender)
➝ Ideal: 80 % milchig, 10–20 % bernsteinfarben

 

Wachstumsstopp & Duft
Die Pflanze wächst nicht mehr aktiv, die Blätter vergilben leicht und der Geruch ist deutlich intensiver. Das ist ein weiteres Zeichen für Reife.


✂️ Vorbereitung auf die Ernte: Blätter gezielt entfernen

In den letzten 1–2 Wochen vor der Ernte kannst du deine Pflanze gezielt auf den Endspurt vorbereiten. Ein häufiger Tipp:
Entferne einige der großen, schattenwerfenden Fächerblätter (Fan Leaves) – vor allem, wenn sie Licht blockieren oder keine sichtbare Funktion mehr erfüllen.

Warum?
So kann die Pflanze ihre verbleibende Energie gezielter in die Entwicklung der Buds stecken. Die Blüten erhalten mehr Licht, die Luftzirkulation wird verbessert und die Pflanze kann sich besser auf die Reifung konzentrieren.

Wichtig:
Nicht radikal entlauben! Entferne nur so viele Blätter, dass Lichtdurchlässigkeit und Luftaustausch verbessert werden. Eine zu starke Defolation kann die Pflanze kurz vor der Ernte unnötig stressen.

✂️ Wie ernte ich die Pflanze richtig?

Wenn der Erntezeitpunkt erreicht ist, solltest du vorbereitet sein. Hier ist eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Schritt 1: Werkzeug vorbereiten

- Scharfe, saubere Gartenschere oder Ernteschere

- Einweghandschuhe (wegen des Harzes)

- Aufbewahrungstablett oder Zeitungspapier

Schritt 2: Pflanze ernten

- Du kannst die ganze Pflanze am Stamm abschneiden oder Ast für Ast.

- Lass kleinere Blätter („Sugar Leaves“) ggf. für den Trocknungsprozess noch dran – sie enthalten Harz und lassen sich später entfernen.


🌬️ Trocknen: Der entscheidende nächste Schritt

Nach der Ernte müssen die Buds richtig getrocknet werden:

- Ort: Dunkel, gut belüftet, 18–22 °C, 50–60 % Luftfeuchtigkeit

- Dauer: 7–14 Tage

- Aufhängen: Ganze Äste kopfüber oder Buds auf Trocken-Netz legen

- Kontrolle: Wenn sich kleine Äste beim Biegen „knacken“, ist es Zeit fürs Curing


🍯 Optional: Curing (Fermentieren)

Das sogenannte „Curing“ verbessert Geschmack, Wirkung und Haltbarkeit der Buds:

- Lagere die getrockneten Buds luftdicht in Schraubgläsern

- Täglich kurz lüften (burpen), um Restfeuchte zu regulieren

- Dauer: Mindestens 2 Wochen, besser 4–6 Wochen


🧠 Typische Anfängerfehler bei der Ernte

- Zu früh geerntet: Wirkung schwächer, Geschmack „grün“

- Zu spät geerntet: Wirkt eher sedierend, weniger THC

- Nasses Lagern: Führt zu Schimmel!

- Keine Hygiene beim Schneiden: Infektionsrisiko für die Blüten


✅ Fazit: Geduld wird belohnt

Die Ernte ist der Höhepunkt deines Anbauprojekts – und der Lohn für deine Geduld. Wenn du die Signale deiner Pflanze kennst und sorgfältig vorgehst, wirst du mit einem hochwertigen Ergebnis belohnt.

Und denk dran: Die richtige Ernte entscheidet über Qualität, Wirkung und Lagerfähigkeit deiner Buds – mach’s nicht hektisch, sondern mit Plan.


Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken im Rahmen des KCanG § 9. Der Eigenanbau von Cannabis ist in Deutschland unter bestimmten Bedingungen legal (max. 3 Pflanzen, ab 18 Jahren, kein Verkauf). Keine Empfehlung zum Konsum.

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